Die Zucht mit Livernose – Ridgeback
Der Livernose Ridgeback ist zwar ein sehr seltener aber überaus wichtiger Farbschlag. Er wird in fast allen Ländern gezüchtet und kommt in vielen Zuchtlinien vor. Obwohl man es leider nie weiß, da die Nasenfarbe in den meisten Ahnentafeln fast nie vermerkt ist.
Die Gefahr besteht, wenn man immer nur schwarznasige Hunde zur Zucht verwendet, das Fell stumpfbraun werden könnte. Dieses Gen welches für die Liverfarbe verantwortlich ist, ist ein wesentliches Element, welches die wahre Weizenfarbe unserer Rasse erhält, und diese Farbe gegen Einbruch von ungewünschten Farbvariationen schützt, sowie, dass es überschüssige schwarze Haare, die man im Fell oder an der Rute unserer Hunde finden kann, begrenzt oder völlig verhindert.
Somit ist jeden Züchter zu empfehlen, ab und zu einen liverfarbigen Hund zur Verbesserung der Fellfarbe einzukreuzen.
Jetzt höre ich schon den Aufschrei einiger Züchter: „ich will aber keinen Livernose züchten, er gefällt mir nicht“.
Keine Angst, es ist noch lange nicht gesagt, dass in diesem Wurf ein Livernose Welpe dabei sein muss. Denn dafür müssen „Beide“ Partner die Gene dieser Farbe mit sich tragen. Die Fellfarbe wird aber trotzdem verbessert.
Diese Erkenntnisse stammen nicht von mir, sondern sind in verschiedenen Englischen Ridgeback Büchern nachzulesen.
Und nun noch ein Auszug aus dem Buch „The Rhodesian Ridgeback Indaba“
Die sechs Möglichkeiten der Farbgebung!
Siehe Gentabelle
Ich bin eingroßer Fan der Livernose-Ridgebacks
Er ist jedoch nicht jedermanns Sache. Auch ich bin nur durch Zufall zu solchen Welpen gekommen. Durch die Verpaarung meiner Stammhündin „Ctoret“ mit dem Amerika Import Rüden „Kwetu`s Xoxa in Denmark“, er war Livernose (leider lebt er nicht mehr).
Da „Ctoret“ ja eine sehr dunkle Hündin mit schwarzer Maske war, dachte ich bei dieser Verpaarung nicht an Livernose Welpen, sondern an eine Farbauffrischung. Doch man belehrte mich eines Besseren!! Sie kann trotz rabenschwarzer Nase Genträger der braunen Farbe sein. (Siehe Gentabelle). Als dann die Welpen in der Wurfkiste lagen, bekam ich bedenken. Einige hatten ganz pinkfarbene Näschen, andere schon schwarze Näschen. Ich telefonierte mit dem Rüdenbesitzer und fragte ihn, „wie sah denn Xoxa als Baby aus?“. Und er beschrieb mir genau meine „Zwerge“ in der Welpenbox. Er sagte auch: „ Pass auf, wenn sie die Augen öffnen sind diese türkiesblau und nicht dunkel.“ Also wartete ich gespannt auf den Augenblick als sie die Augen öffneten, und siehe da, von 10 Welpen waren 6 Livernose. 1 Hündin und 5 Rüden. Meine Freude war groß, sicher die zukünftigen Welpenbesitzer waren eigentlich auf schwarze Nasen eingestellt, aber als sie dann die kleinen „Wuzerln“ sahen, waren sie schon ganz begeistert. Und heute würde keiner mehr seinen Livernose gegen einen Schwarznasigen eintauschen.
Aus diesem Wurf entstammte auch „Chitonga“ die einzige Liver-Hündin.
Sie kam zu einem sehr netten Ärztepaar, das mir erlaubte, sollte die Hündin zuchttauglich werden, darf ich einen Wurf mit ihr machen, da sie die Zeit nicht dafür haben und ich meine Livernose Zucht gezielt weiter betreiben wollte. Inzwischen sind wir sehr gute Freunde, und „Chitonga“ war oft wochenlang bei mir, wenn die Beiden auf Urlaub oder Geschäftlich unterwegs waren. Sie wurde ein vollständiges Familienmitglied bei uns. Im April 1999 war es dann soweit, „Chitonga“ war zuchttauglich, hat ihre Prüfung bestanden und wurde mit dem Rüden „Khwezi Achernar“ gedeckt. Hintergedanke, „Khwezi`s“ Vater war „ Globe`s Roving Red Regend“ ein Livernose Rüde. Und die Rechnung ging auf „ Tonga“ wie sie gerufen wurde, warf 10 Welpen, davon waren 6 Livernose, leider keine Hündin, nur Rüden. Dieses Mal waren die Welpenkäufer schon vorgewarnt.
Die Besitzer „Chitonga`s“ wollten sich eine Tochter behalten, mit der ich wiederum einen Wurf machen dürfte, also suchte ich die schönste Hündin aus, wo ich hoffte sie vererbt den Livergen, damit ich meine Liverzucht fortsetzen könnte. Sie wurde „Emba“ getauft. Einen Liver Rüden platzierte ich bei einem Reiterfreund, mit der Auflage bei Zuchttauglichkeit ihn als Deckrüden zu
verwenden. Sein Name war „Elmali“ Rufname „Herbert“. „Herbert“ entwickelte sich prächtig und bestand die Zuchttauglichkeitsprüfung. Seine Nachzucht war schon sehr erfolgreich. Herbert lebt natürlich nicht mehr, er ist im Alter von 13 Jahren und 6 Monaten im Dez.2012 gestorben.
Mit „Chitonga“ machte ich noch einen Wurf, mit dem Livernose Rüden „Baganda HaleBopp“
Es war ein Versuch, zwei Livernose Hunde zu verpaaren. Jeder riet mir davon ab, es soll Pigmentverlust bei solchen Verpaarungen geben. Ich versuchte es trotzdem. Das Ergebnis waren sieben schön dunkelgoldfarbige Liverwelpen. Zwei Rüden davon waren in der Tschechei im Deckeinsatz. Jabulani und Jahari of Ka Ul Li`s Ridges”.
„Emba“ hatte zwei Würfe mit dem Amerikanischen Import Livernose Rüden Bango Leoridge.
In jeden Wurf fielen auch Liverwelpen. Aus „Emba`s“ ersten Wurf behielt ich mir eine Liverhündin „Hema“. Sie war eine sehr temperamentvolle und gelehrige Hündin. Sie war wie alle Livernosehunde ein kleiner Clown. Sie beherrschte Kunststücke und meine Schwiegertochter macht mit ihr Agility. Leider hatte sie auch einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. Sie liebte es neben dem Fahrrad herzulaufen oder uns beim Skaten zu begleiten. Hauptsache sie konnte rennen.
Hema hatte vier Würfe. Sie wurde am 24.Jänner 2017 im Alter von 14 Jahren und 8 Monaten eingeschläfert.